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Geschichten: James Blackforest

Was machst du mit den Einwegpaletten? 19. Was machst Du mit den Einwegpaletten?

James liegt immer noch verdattert auf dem Sofa. Claudia hält ihn umarmt.
„Was ist denn passiert James?“, fragt Claudia, während James mit den Augen die Wände, Möbel und den Teppich prüft.
„Da ist wirklich kein Schleim“, murmelt James, seine Hände gleiten jetzt über das Polster vom Sofa, dann über seine Hose, „Echt komisch, da ist wirklich kein weiss-silbriger Schleim.“
Claudias hohle Hand liegt nun auf James Stirn.
„Fieber hast du nicht.“, stellt Claudia fest.
„Das ganze Wohnzimmer, einschließlich Möbel war mit einem silbrigen Schleim überzogen. Da wo du jetzt sitzt, saß Arion Ater“, erzählt nun James.
„Wer ist denn Arion Ater? Hast Du etwa eine neue Freundin, lieber James?“, fragt Claudia kritisch.
„Arion Ater ist zweigeschlechtlich und ist die Königin aller Schnecken nördlich der Alpen!“, erklärt James, „sie hat Zahnschmerzen und ist jetzt beim Tierzahnarzt Dr. med. vet. dent. Maria Trollinger.“
„Stehst du vielleicht jetzt auf Transvestiten“, bohrt Claudia weiter.
„Schnecken sind keine Transvestiten, sondern sie sind zweigeschlechtlich. Das ist ein großer Unterschied. Außerdem stehe ich auf dich und habe keine andere und keinen anderen“, stellt James richtig.

„Aber, wer ist nun Arion Ater?“ bohrt Claudia weiter.
„Ich lag hier auf dem Sofa, machte die Augen zu und auf einmal erschien Arion Ater aus dem nichts und verschwand wieder, nach einer Weile, weil sie zum Tierzahnarzt musste, genau in dem Augenblick, als sie mir einen Kuss gab, und da hatte ich dich auf einmal in den Armen“, nuschelt James.
Claudia fängt jetzt an zu lachen: “James, du hast geträumt, nicht wahr, hi.hi,hi!“
“Ja! Ja, es war ein Traum, aber ein süßer Traum. Den hätte ich gerne weitergeträumt. Sie erschien schon einmal und sie öffnete extra ihr Kleid für mich!“
„Was?, erzähl mal, James,“ bittet Claudia interessiert.
„Das war aber vor dir, gell! Das Fleisch war weiß, die Brust war,so…“ James zeigt es mit seinen Händen, “das ist unbeschreiblich...“

Knall!! Das Licht geht aus. Überall ist es plötzlich dunkel.

„Da hat der Blitz in der Nähe eingeschlagen“, stellt Claudia fest.
„Unten im Küchenschrank habe ich eine Taschenlampe“, so James.

Beide stehen auf. Im Dunkeln gehen sie zur Tür, tasten sich die Treppe hinunter und stoßen unten gegen den Kleiderständer. Claudia öffnet die Vordertür. Draußen ist es stockfinster und die Äste der Bäume bewegen sich im Sturm. Es kommt wenig Licht von außen rein. James findet nun in der Küche die Taschenlampe. Aber, die Batterien sind leer. In der Tischschublade entdeckt James gottseidank noch eine Kerze. Er zündet sie an und geht damit zum Sicherungsschrank. Dort sind noch alle Sicherungen drin, stellt James fest: „Also muss es außerhalb liegen.“ Er greift zum Telefon, aber das Telefon ist tot. So ruft er über sein Handy die Stromwerke an.

„Ja, wir wissen davon“, erfährt James von einer Dame über die Notrufnummer: “Unsere Leute sind bereits unterwegs!“.

Schon steht ein Nachbar, der Schillinger, an der Tür: „Isch bi eich au dr Strom us pfalle? (Ist bei euch auch der Strom ausgefallen? Sieferle Margit kommt noch dazu. “Henn ihr au kei Strom?“ (Habt ihr auch keinen Strom?)
„Die Stromwerke sind schon unterwegs“, informiert James.

Nun gibt es den neuesten Klatsch vom Dorf. Der Bürgermeister ist vom Urlaub zurück und der „Wassermeister“ hat die Prüfung zunächst zum Rohrmeister und dann zum Wassermeister mit „Bravur“ bestanden.
„Bekommt Ortenberg jetzt ein Schwimmbad, wenn jetzt der „Fred“ Wassermeister ist?“, fragt Claudia.
„Nein, er macht jetzt bessere ’Obstwässerli', wie Kirschwasser, Himbeergeist und Zwetschgenwasser“, erklärt James.
„Du James, warum vergackeierst du Claudia? Fred ist als Wassermeister für das Ortenberger Wasser zuständig“, berichtigt Margit.
„Aber der Burgermeischter het irm noch nicht gradoliert, weil er noch Urlaub get het“ (Aber der Bürgermeister hat ihm noch nicht gratuliert, weil er in der Zeit noch in Urlaub war), kommentiert der Schillinger.

Dann wird noch über den „Glattfelder“, den „Edy“ gesprochen, der jetzt mit seiner Brutzellei im Gourmetführer steht.

Auf einmal leuchtet die Straßenlaterne auf. Der Strom ist wieder da, stellt man allgemein fest. Aber es fängt an zu regnen, als ob der Himmel Eimer ausleeren würde. Jeder stürzt eiligst in sein Haus in Sicherheit. Der Lautpegel steigt. Der Weg wird zum Wasserstrom. James und Claudia beobachten noch eine Weile den starken Regen, ehe sie die Tür verschließen und im Schlafzimmer verschwinden. Claudia friert – es ist kalt geworden. Eng umschlungen liegen nun beide im Bett und hören das starke Trommeln der Wassertropfen gegen das Fenster.

„Der Sommer ist nun rum, wenn es so weiter geht“, bemerkt Claudia.


Am Morgen in der Wohnanlage in der Hildastraße sieht es auch schon so aus, als ob der Herbst schon da wäre. Die Wege und die Wiesen sind nass und feucht. Überall liegt braunes Laub. Die Sonne scheint, aber sie hat keine Kraft. Es ist kühl. Ungewöhnlich für einen August!

Claudia kehrt das braune Laub von den Wegen. Nun macht sie den Müllraum sauber. Die Leute haben es immer noch nicht kapiert. „Der Karton gehört in die blaue Tonne“, schimpft Claudia vor sich hin, „...und zerkleinern können sie ihn auch nicht!“
„Claudia, du kannst ja schimpfen?“, so Gundelhild Weber, die jetzt ebenso im Müllraum steht und faules Obst in die Biotonne wirft. Claudia erschrickt! Sie glaubte allein zu sein. Nun fangen beide an zu lachen.
„Hallo Gundelhild, ich dachte ich wäre alleine und bin total erschrocken“, erwidert Claudia, während sie Gundelhild umarmt.
„Du, der Kaffee ist fertig. Es gibt einen Rautenfischkuchen. Er ist vom „Schokolädchen“ in Puchheim“, informiert Gundelhild.
„Igitt – Igitt,...Igitt! Fischkuchen? Pfui-Teufel“, so Claudia.
„Der „End“ hat ihn mir geschickt. Er sieht lecker aus. Wenn du den nicht magst, ich hätte auch eine frische Rautenfisch-Marmelade ohne Gräten“, macht Gundelhild weiter.
Claudia erstaunt: „Was? ...Rautenfisch-Marmelade!“
„Bald soll es die Marmelade mit Gräten geben“, so Gundelhild, „hat mir der „End“ berichtet“.
„Spinnt der End? Hat der vielleicht in Whisky gebadet oder... dreht der „End“ jetzt völlig durch?“, spricht Claudia erstaunt.
„Komm nach oben, dann wirst Du sehen, was das wirklich ist!“, so Gundelhild weiter.

Claudia setzt sich an den Tisch und studiert das Marmeladenglas vom Schokolädchen, während Gundelhild ihr Kaffee einschenkt.
„Da sind lauter leckere Sachen drin“, spricht Claudia, „wie Brombeere, Prosecco...! Und der Kuchen sieht ja auch lecker aus.“
„Jetzt soll es auch bald Rautenfisch-Pralinen im Schokolädchen geben“, klärt Gundelhild weiter auf: “Der End hat letzte Woche die Puchheimer S-Bahnunterführung mit Rautenfischen ausgestaltet. Sie wurden tags darauf zerstört. Die Polizei war da. Dem End war es egal. Der sagte nur, dass Rautenfische sich unheimlich schnell vermehren. Zwei Tagen später gab es doppelt so viel Rautenfische in der S-Bahnunterführung!“
„Was macht eigentlich der Kirchenchor „Mariavergebuns“?, erkundigt sich Claudia, während sie einen großen Brocken Rautenfischkuchen im Mund verschwinden lässt und mit Kaffee hinterher spült: „Mann - schmeckt der gut!“
„Im Augenblick sind Ferien, aber ab September proben wir mit den Offenburger Blassinnfonikern Weihnachtslieder“, erklärt Gundelhild sehr ernst: „Mit dem „Schneckenballett im Vierviertelstundentakt kamen wir nicht weiter, weil wir einen „d - Ton“ nicht einmal eine Viertelstunde halten konnten und die Blassinnfoniker schafften es auch nicht, einen ganzen Ton eine Stunde zu halten. Der Dirigent ist schier verzweifelt.“

In der gleichen Zeit bläst James Blackforest mit dem Laubbläser den Parkplatz der Firma Kuckucksuhren Vertriebsgesellschaft Mittelbaden. Es liegt viel dürres Laub und Unrat am Randstein entlang.
„Haben wir bereits Herbst“, murrt James, „so viel dürres Laub. Wir haben doch noch August!“
Die Blumen am Eingang sind wieder voller Schnecken. Die Pflanzen sind abgefressen bis auf das Gerippe. James schmeißt die Pflanzen mit den Schnecken auf den Komposthaufen, den er am Kinzigdamm gebaut hat.
Im Verkauf Export wechselt er noch eine Neon-Röhre, ehe er sich in sein Auto setzt und in die Hildastraße fährt.

An der Straße stellt er sein Auto ab. Nun klingelt er an der Tür von Gundelhild. Gundelhild öffnet und bittet ihn herein: „Es gibt frischen Kaffee und Rautenfischkuchen, James!“
„Was, wie bitte, Rautenfischkuchen?“, so James stirnrunzelnd, „Wieder so eine Schnapsidee vom End!“
„Nein!“, erwidert Gundelhild gut gelaunt, „Es ist der neueste Hit aus dem Puchheimer „Schokolädchen.“
„Probier mal, der schmeckt lecker. Er ist ohne Gräten und es ist kein einziger Fisch drin“, so jetzt Claudia schmunzelnd, „Setz Dich jetzt endlich hin.“ Claudia zieht einen Stuhl vor, worauf sich auch der James niederlässt.
„Und der Kaffee duftet“, brummelt der James freudig, „Claudia!“
„Was ist!“, zwitschert Claudia.
„Wir müssen nachher mal zur Non-Cactus-Butic nach Ortenberg. Die Schnecken haben mal wieder sämtliche Pflanzen am Eingang kahl gefressen.“, erklärt James.
„Willst du etwa Bierfallen kaufen?“, fragt Claudia.
„Nein, neue Pflanzen“, antwortet James.

Claudia lässt ihr Auto stehen. Zusammen fahren sie in James Auto die Hildastraße hoch zur Ortenberger Straße. Beim Kreisverkehr flucht James, weil einer vom Südring kommend ihm die Vorfahrt nimmt. James hupt, aber Claudia meint, der hat sicher den Führerschein im Lotto gewonnen. Nun fährt der Typ gemütlich mit 30 Kilometer auf der Straße nach Ortenberg. James flucht, würde auch gerne überholen. Aber, es geht nicht, weil zu viele Autos entgegen kommen. James hupt nocheinmal. Das vordere Auto fährt gemütlich mit 30 kmh weiter.

„So ein sturer Bock!“ schimpft James. Am Ortsschild kann James ihn endlich überholen, aber er muss sofort wieder auf die Bremse treten, weil ein Schulkind einfach die Straße überquert. Nun überholt ihn das Auto, das mit dreißig vor ihm herfuhr. Der Fahrer setzt seine Fahrt wieder mit dreißig fort.
„So ein Saubär“, schimpft nun James.
„James!, Nimm`s cool“, rät Claudia.

An der Kirchenkurve setzt sich ein Traktor mit Anhänger aus der Bruchstraße davor, der den Dreißigfahrenden ausbremst. Man kann nicht überholen, einmal, weil die Straße dort unübersichtlich ist, zum anderen kommen laufend Autos entgegen. Mit sechs Kilometer in der Stunde fährt die „Kolonne“ zur Ochsenkurve. Dort gesellt sich noch eine dicke alte Bäuerin auf einem Fahrrad vor die Kolonne. James Tachometer zeigt die Geschwindigkeit nicht mehr an. Vor der Bäckerei „Christa“ springt die Dame vom Fahrrad. Der Traktor legt eine Vollbremsung hin. Der „Dreißigfahrer“ knallt ihm hinten drauf. James kann endlich überholen. Vor der Non-Cactus-Butic findet er zur Belohnung einen schönen Parkplatz. Den Traktorfahrer und den Dreißigfahrer hört man laut debattieren. James und Claudia stört das nicht!

Sie sehen, wie der Werner vor der Non-Kaktus-Butic Einwegpaletten stapelt. Über sieben Stapel Einwegpaletten lagern an der Wand zum „Grünen Winkel“, wo die Wallygeierie früher immer auf dem Tisch tanzte.
„Hallo Werner! Was machst Du mit den vielen Einwegpaletten?
„Oh, ich weiß auch nicht“, antwortet Werner. „Die sind alle von den Bierfallensets (siehe Geschichte Nr.5, Grasbahnrennen in Berghaupten). Als es so heiß war, dachte ich zuerst, dass die Schneckenfallen und der „Ratgeber“ von Prof. Hubertus Häberle zum Ladenhüter werden. Aber, dafür habe ich in der heißen Zeit viel Bier und Gewürztraminer verkauft, ohne diese Fallen, weil es keine Schnecken gab. Und jetzt, wo es regnete, war die Schneckenplage auf einmal wieder da und die Leute standen Schlange vor meiner kurzen Ladentheke. Zu dritt mussten wir die Leute bedienen. Wir waren abends fix und fertig.
Die Saison ist nun zu Ende. Alle Fallen sind verkauft und nächstes Jahr gibt es wieder welche, wenn Du ein paar brauchst“, erzählt der Werner freudig mit Dollarnoten in den Augen.
„Du, Werner, ich möchte keine Schneckenfallen, aber einen Gewürztraminer vom Schloss nehme ich gerne mit. Eigentlich bin ich wegen Blumen gekommen“, erläutert James.
„Oh, kommt doch mit in den Laden. Bei einem Gewürztraminer lässt es sich wunderbar nach Blumen suchen,“ fordert Werner einladend die beiden auf.

Da darf man dem Werner nicht widersprechen. Beide folgen ihm in den Laden, wo Jeanny gerade ein Gesteck anfertigt.
„Hallo ihr Beiden“, grüßt Jeanny, „Habt ihr auch schon von der Rautenfischmarmelade vom „Schokolädchen“ gehört?
„Du Jeanny, hilf den beiden Blumen suchen. Ich mach schnell einen Gewürztraminer vom Schloss auf“, bittet Werner.
„Die Rautenfischmarmelade soll toll schmecken, hab ich gehört. Dort sollen lauter feine Sachen drin sein“, so Jeanny weiter. “Also hier, das ist ein Katzenschwanz!“
„Was?“, so der James verwundert, „Wo ist hier ein Katzenschwanz?“
„Die Pflanze heißt so! Acalypha hispida ist ein Wolfsmilchgewächs und ist giftig“, erläutert Jeanny.
„Ich trinke keine giftige Wolfsmilch“, so der James weiter.
„Aber einen Gewürztraminer“, murmelt der Werner und drückt jedem ein gefülltes Glas Gewürztraminer in die Hand.

Sie prosten einander zu und weiter geht es mit der Führung.
„Das ist ein Frauenhaarfarn. Bei der Pflanze darf man nie in das Herz gießen“, erläutert Jeanny weiter.
„Wo hat denn die Pflanze ihr Herz“, witzelt James ironisch.
„James komm, hör auf damit“, zwitschert nun Claudia.“ Aber der Gewürztraminer schmeckt super.

Die Flasche ist nun leer. Werner macht eine neue auf. Man prostet sich zu und weiter geht es mit der Führung.
„Das ist ein Bärenklaugewächs“, erklärt Jeanny.
„Was?“, der James.
“James, halt jetzt den Mund“ stoppt ihn Claudia und nimmt einen Schluck Gewürztraminer. Die zweite Flasche ist nun auch schon leer.

„Die Flasche hat ein Loch“, kommentiert der Werner schmunzelnd und macht die nächste Flasche Gewürztraminer auf. Man prostet sich wieder zu und weiter geht es mit der Führung.
„Das ist ein Hibiscus rosa sinensis, also ein chinesischer Hibiskus“, macht Jeany weiter und nimmt einen kräftigen Schluck Gewürztraminer. Der Werner schenkt nach.
„Ja wo zum Teufel sind da die Schlitzaugen?“, kommt es blitzartig aus dem James.
„Wenn Du noch ein paar Tropfen Gewürztraminer trinkst, kannst vielleicht welche sehen“ antwortet der Werner. Man prostet sich wieder zu. Werner macht die nächste Flasche auf.

James fühlt sich so langsam schwammig auf seinen Füßen.
„Weißt was, Caudia. Wir nehmen einfach Geranien. Die dort, die in den Trögen sind. Diese sind doch sehr schön. James deutet aus dem Fenster zum Nachbarn, der „Grüne Winkel“, der welche am Fenster hat.
„Da sind hundert Euro“, spricht der James und schiebt dem Werner hundert Euro in die Hand.
Der nun auch ein bisschen Mühe mit seinen Beinen hat: „O.K, abgemacht. Passt so!“

Zum Vertragsabschluss öffnet Werner noch eine Flasche Gewürztraminer. Diesmal eine Auslese. Die schmeckt aber gut, hört man aus der Runde. Werner erzählt noch ein paar Dorfgeschichten und man trinkt dabei noch eine Flasche. Dann noch eine Flasche. Nun beladen James und Werner das Auto mit den Geranien vom „Grünen Winkel“.
Man verabschiedet sich mit noch einer Flasche Gewürztraminer, die die Runde macht.

James möchte nicht mehr fahren. Das Auto lässt er stehen. Zu Fuß geht es nun über den Bühlweg nach Hause. Beide legen sich in das Bett. James traut sich nicht die Augen zu schließen. Jedes Mal wenn er die Augen schließt, dreht sich alles im Kreis. So ähnlich geht es auch Claudia. Irgendwie schlafen beide doch ein. Am nächsten Morgen schleppen sich beide mühevoll in die Küche. Claudia macht einen starken Kaffee, während James in der alten Zeitung blättert.

„Du James, kann es sein, dass uns der Werner die Geranien vom „Grünen Winkel“ verkauft hat“, erkundigt sich Claudia mit ernsthafter Miene.

In dem Augenblick läutet das Telefon. James hebt ab. Es ist der Werner: „Du James! Du hast die Blumen vom Nachbar, dem „Grünen Winkel“, in deinem Auto. Der Wirt dachte schon, die Pflanzen wären geklaut. Aber Jeanny konnte sich noch daran erinnern und erzählte ihm, was gestern war. Der Wirt hat sich halb tot gelacht. Zu Hause hätte ich noch Geranien. Wir tauschen die einfach aus.“
„O.K. Werner, so in einer Stunde sind wir da. Claudia macht gerade das Frühstück. Bis später“, murmelt James gelassen. Claudia und James müssen jetzt herzhaft lachen.
„So einen Affen hatte ich über dreißig Jahre nimmer“, stellt James fest.

Nächster James Blackforest:
Der Sommer kommt noch einmal!

 


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26.08.2006

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